Galmei-Lagerstätten in der Voreifel

Im Mittelalter waren an verschiedenen Orten zwischen Eupen im Südwesten und Eschweiler im Nordosten reiche Galmei-Lagerstätten bekannt. Die wichtigsten Erzvorkommen lagen auf belgischem Gebiet bei La Calamine (Kelmis) und Plombières (Bleiberg) und auf deutschem Gebiet bei Eilendorf und im Raum Breinigerberg.

„Galmei” ist die Sammelbezeichnung für ein feinkörniges Gemisch aus Zinkspat (ZnCO3), Hemimorphit (Zn4[(OH)2|Si2O7]·H2O) und Willemit (Zn2SiO4). Es entsteht durch Oxidation der Schalenblende.

Schalenblende
Schalenblende

Dieses Primärerz besteht aus einer dünnschichtigen („schaligen”) Wechsellagerung der schwefelhaltigen Minerale Bleiglanz (PbS), Zinkblende (ZnS) und Markasit (FeS2). Das Verwitterungsprodukt Galmei kommt also nur in der Nähe der Erdoberfläche bis zu einer Tiefe von circa 100 Metern vor.

Bis in das 18. Jahrhundert war Galmeierz von großer Bedeutung für eine blühende Messingindustrie im Aachener und Stolberger Raum. Messing ist eine Kupferlegierung mit bis zu 40 Prozent Zink.

Galmei-Lagerstätten in der Voreifel
Galmei-Lagerstätten in der Voreifel

Die früher abbauwürdigen Galmei-Lagerstätten waren fast ausschließlich an Nordwest-Südost verlaufende tektonische Verwerfungen gebunden, die die devonischen und unterkarbonischen Kalksteinzüge der Voreifel queren. Auf ihnen zirkulierten während der Jura-Zeit hochtemperierte, metallhaltige Lösungen, aus denen sich die Blei-Zink-Erze abschieden.

Auf deutschem Gebiet finden sich die meisten Lagerstätten in der Nachbarschaft der den Verlautenheidener Horst nach Osten begrenzenden Feldbiß-Verwerfung. Diesem Gangzug gehörten außer der Lagerstätte von Breinigerberg im Südosten auch die ehemals bedeutende Grube Herrenberg und das Grubenfeld Kirchfeld-Heidchen bei Eilendorf an. Das Galmeierz trat hier als Spaltenfüllung auf den tektonischen Brüchen oder als Füllung unregelmäßig begrenzter, schlauchförmiger Lösungshohlräume innerhalb der Kalksteine auf.




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