Die Geschichte des Aachener Waldes

Die Geschichte des Aachener Waldes
Die Geschichte des Aachener Waldes

Noch in römischer Zeit war die Gegend südlich der Aachener Quellen ein so gut wie unerschlossenes Waldgebiet. Nur ganz wenige Überlandwege durchquerten diesen Urwald. Auch später, im Mittelalter ließ sich der Wald nur mühsam mit Fuhrwerken passieren. Wegen des lockeren Sandes (Aachener Sand) kam es vielerorts zur Ausbildung von Hohlwegen, sogenannten Grachten. Sie sind heute noch an vielen Stellen zu erkennen.

Die Waldwildnis war Königswald und in karolingischer Zeit verschenkten die fränkischen Herrscher recht freigiebig Teile des Waldes oder bestimmte Nutzungsrechte (Jagd, Holzentnahme, Rodung) an Klöster und Kirchen. Mit dem Anwachsen der umliegenden Siedlungen und zunehmender Beweidung und Rodung des Waldes kam es allerdings auch zu territorialen Auseinandersetzungen. Im Aachener Wald ist der zwischen 1419 und 1493 angelegte Äußere Landgraben, auch Aachener Landwehr genannt, Ausdruck der Abgrenzung und Absicherung der Freien Reichsstadt Aachen gegen ihre Nachbarn, das Herzogtum Limbourg und die Herzöge von Jülich. Diese Grenzbefestigung bestand aus einem Wall und zwei begleitenden Gräben. Der Wall war mit eng verflochtenen Hainbuchenhecken bepflanzt, die regelmäßig geschnitten wurden und das Durchkommen des Feindes verhindern sollten. Heute sind einzelne Reststücke dieses Äußeren Landgrabens erhalten und als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Bis in das 19. Jahrhundert hinein lieferte der Aachener Stadtwald den Aachener Bürgern Holz zum Heizen und Bauholz. Die entsprechend kurzen Standzeiten der nachwachsenden Bäume führten zur Ausbreitung von Niederwald. Wo in Stadtnähe Schafe und Ziegen weideten, breitete sich Heidekraut und Buschwerk aus. Diese Gebiete wurden als Aachener Heide bezeichnet und durch einen Inneren (Kleinen) Landgraben vom großen Waldgebiet abgetrennt.

Erst in preußischer Zeit (1882) fasste der Rat der Stadt Aachen einen sogenannten „Wohlfahrtsbeschluss", durch den die Jahrhunderte alte primitive Niederwaldwirtschaft durch eine Hochwaldwirtschaft abgelöst werden sollte, und der Wald wegen seiner „ästhetischen und sanitären Bedeutung für die Bevölkerung" unter besonderen Schutz gestellt wurde. Laub und Nadelhölzer sollten 80 bis 100 Jahre lang aufwachsen können, und der Wald sollte vorrangig der Erholung der Stadtbevölkerung dienen. Spazierwege wurden eingerichtet und mit Bänken und Schutzhütten ausgestattet. Gaststätten und Restaurants etablierten sich entlang der großen Straßen.


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